Innovations-fonds Kunst 2022 fördert“on FIRE“ im Kunstverein Ulm
Mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 41 innovative Kunstprojekte verschiedener Sparten in ganz Baden-Württemberg, darunter auch den Kunstverein Ulm e.V. mit der Ausstellung „ON FIRE – permanent emergency“ der beiden Künstler:innen Greta Ehmann und Tomas Kleiner. Die Ausstellung ist ab dem 08. September im Schuhhaussaal zu sehen. Der Schuhhaussaal wird zu einem Erfahrungsraum einer artifiziell-reinszenierten Feuerwache, in der die Künstler:innen Fragen nach möglichen Umgangsweisen mit aktuellen Krisensituationen stellen. Die künstlerischen Arbeiten nähern sich der Thematik auf zugleich humorvoll-verspielte wie existenziell-drängende Weise. Die Vernissage findet am Freitag, 8. September um 18:00 im Schuhhaussaal statt. Der Eintritt ist frei.
Als Anregung für die Ausstellung „ON FIRE – permanent emergency“ dienen Strukturen, Rückstände und Ablagerungen katastrophischer Orte sowie Signalfarben, Objekte, Geräte und Materialien, aber auch performative Abläufe aus dem Bereich der Rettungs-Technik. Die Ausstellung sieht eine intensive Auseinandersetzung mit der Stätte und der aktuellen Situation vor, für die verschiedene ortspezifische und partizipative Installationen, Interventionen und Kollaborationen entstanden sind. Der Ausstellungsort soll so zugleich zu einem Einsatz-, Aktions-, und Verhandlungs-Raum dieser ambivalenten Fragen werden.
Greta Ehmann untersucht wie Transformationsprozesse und die performative Übertragung von Energie auf ein Material in bildlich-malerischen Momenten sichtbar gemacht werden können. So entstehen großformatig-schwebende Kompositionen, die sich installativ in den Ausstellungsraum einfügen. Besucher:innen sehen sich mit der Frage konfrontiert was malerische Skizzierungen von überzeitlich-dystopisch anmutenden Szenarien in ihnen auslösen.
Tomas Kleiner befasst sich mit teils utopischen Entfluchtungs-Szenarien, die menschliche wie pflanzliche Akteur:innen mit einbeziehen. Dabei setzt er sich mit dem Modus des ungewissen Schwebens auseinander, der in unterschiedlicher Weise in Form von Rettungsschirm-Test-Installationen, performativen Übungen und videografischen Experimenten sichtbar wird. Mit einbezogen wird außerdem eine ortspezifische Video-Arbeit von Anna Mönnich, die die Thematik der Ausstellung filmisch begleitet.
„Kultur hat das Potential, durch eine kreative inhaltliche Auseinandersetzung zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beizutragen“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun. Der Innovationsfonds Kunst hat sich als wichtiges Förderinstrument des Landes in der Kunst- und Kulturlandschaft Baden-Württembergs fest etabliert. Er schafft kreative Spielräume für neue Ausdrucks- und Beteiligungsformen, für spartenübergreifende Ansätze und ungewöhnliche Aufführungsorte in allen Sparten des Kulturbereichs. Seine Stärke liegt darin, Projekte und Aktivitäten zu ermöglichen, die unabhängig vom Alltag Raum für neue Entwicklungen geben.