Ausstellungseröffnung am 13. Juli 2019, 19 Uhr
Begrüßung Dr. Hartmut Dippel
Künstlergespräch mit David Moses
David Moses erkundet seit 2012 die Übertragbarkeit von bewegten Bildern in Malerei und Zeichnung. In der ausgestellten Serie Silly Symphonies überarbeitet er seit 2017 frühe Archivalien des Pop in Zeichnungen, bis ihr Ursprung – Filmstills der gleichnamigen Cartoon-Serie von Walt Disney aus den Jahren 1929–1939 – nur noch als Fetzen, Fratzen oder Spuren zu erkennen sind. Was den Künstler am Beginn dieses Prozesses interessiert, eine Szene, eine Stimmung oder eine mythologische Figur, verhält sich wie eine abstrakte Erinnerung zum ikonischen Kino-Bild.
So entstehen Arbeiten, die ein Sehen anregen, das sich von den wahrgenommenen Gegenständen in Bewegung versetzen lässt und gleichzeitig einen Mythenpool aufruft, der in die angloamerikanische und europäische Kulturgeschichte zurückreicht.
In LULLABY LAND setzt David Moses sein Vorhaben, Bewegung in die eigentlich bewegungslosen Medien der Malerei und der Zeichnung zu überführen, mit Zitaten aus den 1930er Jahren ein. Disneys Figuren erscheinen mal als Flimmern im Augenwinkel, mal im Fokus scharf gestellt. Der Künstler fängt basierend auf ihnen Augenblicke ein, die das Dargestellte verdichten und vervielfältigen, es aber auch verfremden und ihm Bedeutung entziehen. Dieses Verfahren knüpft an eine beschleunigte Gegenwartserfahrung an, ein atemloses Auf- und Abtauchen der Phänomene oder eine flirrende Fahrt, die vorwärts zieht, bis eine neue beginnt.
Zeitraum
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14. Juli 2019 - 1. September 2019