Wahlen im Kunstverein Ulm – Kontinuität, Rückblick und Aufbruch
Ulm im Dezember 2023 – Mit „neuen alten“ Vorsitzenden und einem gestrafften Ausstellungskonzept geht der Kunstverein Ulm ins neue Jahr 2024.
Bei der Mitgliederversammlung am 11. Dezember, die mit Neuwahlen verbunden war, änderte sich personell nicht viel im Vorstand des Vereins. Der langjährige Vorsitzende Dr. Hartmut Dippel wird weitere zwei Jahre die Geschicke des Kunstvereins lenken. Unterstützt wird er dabei in Zukunft vom neuen stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Röhr, der die Nachfolge des verstorbenen Alfred Bradler antritt. Röhr verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Führung von Vereinen und Organisationen und wird somit zum Management Alter Ego des Kunstsammlers und Kunstnetzwerkers Dr. Dippel.
Die anwesenden Mitglieder entschieden durch ihre Wahl hier wie auch bei der Besetzung der anderen Ämter für personelle Kontinuität. Kleine Änderungen gab es bei der Zusammensetzung des Beirates, dessen Aufgabe insbesondere darin besteht, die Vorsitzenden zu unterstützen und bei der Gesamtkonzeption der Vereinsarbeit mitzuwirken. Dem neuen Beirat gehören Roland Bartmuß, Gerhard Braun, Leonore Braun-Vogt, Peter Degendorfer und Robert Höpfner an, so dass dieser sowohl mit künstlerischem, gestalterischem, betriebswirtschaftlichem und praktischem Know-How besetzt ist.
In seiner Bestandsaufnahme blickte Dr. Hartmut Dippel auf aktivitätsreiche zwei Jahre zurück. Die Besucher:innenzahlen zeigen eine steile Aufwärtskurve und erreichen 2023 knapp die 10.000er Marke.
Dies zeige, dass das zum Teil mit Kritik bedachte Ausstellungsprogramm dennoch bei der breiten Öffentlichkeit gut ankomme. Wie alle Kunstvereine kämpft der Ulmer Kunstverein mit steigenden Kosten, was zu einer Programm-Reduktion in 2024 führen wird. Anstelle der bisher üblichen sechs Ausstellungen werde es in 2024 nur vier geben. Weiter werde es gezielte Werbeaktionen für eine Mitgliedschaft im Kunstverein geben. Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern und die Kunst lebt von Menschen, die sich für sie einsetzen – auf diese Formel könnte man das Anliegen des Vorstands bringen, noch mehr Kunstinteressierte, insbesondere junge Menschen, für einen Eintritt in den Kunstverein zu begeistern. Mit knapp 600 Mitgliedern ist zwar bereits eine beachtliche Größe erreicht – jedes weitere Mitglied erweitert jedoch die Möglichkeiten des Vereins, sich für die Bildende Kunst in der Region stark zu machen.